Windes Wunderbare Wettbewerbs-Werkbank

Objekt-Nr.: SCP-XXX-DE

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: Alle SCP-XXX-DE-A-Instanzen sind im Schließfach 56 im Standort-DE17 zu lagern.

Beschreibung: SCP-XXX-DE ist die Zusammenfassung von SCP-XXX-DE-A-1 bis 12. SCP-XXX-DE-A-1 bis 12 sind altgriechisch-deutschsprachige gebundene Ausgaben von Platons „Apología Sōkrátous”1 aus dem ████████ Verlag, eine Tochtergesellschaft der Interessengruppe „Institut für menschliche Bildung und Weiterentwicklung”. Alle Ausgaben sind inhaltlich und äußerlich bis auf verschiedene Gebrauchsspuren identisch, ebenso ihre anomalen Effekte. Deren Maße sind 10 x 3 x 17 cm. Der Text wurde auf Werkdruck-Papier gedruckt, der Einband besteht aus roter Graupappe. Auf der Rückseite ist das IMBW-Logo in der rechten unteren Ecke dargestellt. Als Übersetzer und Herausgeber ist auf der ersten Seite ein Dr. Dieter Hendrik angegeben, weiterhin wurde ein Nachwort von einem Prof. Zacharias Kluge dem eigentlichen Quelltext hinzugefügt. Zu beiden Personen wurden Kurzbiografien angegeben, wobei deren derzeitiger Aufenthaltsort nicht erwähnt wird. Der altgriechische Text basiert laut dem Literaturverzeichnis auf der Stephanus-Ausgabe „Platonis opera quae extant omnia”2 aus dem Jahre 1578. Der Quelltext ist mit dem griechischen Alphabet verfasst, das Übrige mit dem lateinischen.

Der anomale Effekt tritt auf, wenn der altgriechische Text, dessen Übersetzung oder das Nachwort von einem menschlichen Subjekt gelesen wird. Dabei muss das Subjekt in groben Zügen sowohl die deutsche bzw. altgriechische Sprache verstehen als auch das griechische bzw. lateinische Alphabet lesen können. Wenn das Subjekt mehr als zehn Wörter liest, verfällt es in eine Art Trancezustand, währenddessen es auf keinerlei Reize reagiert außer auf den fokussierten Text, welcher immer noch als solcher erkannt wird und vom Subjekt weiter „gelesen” wird. Das Subjekt wird ab diesem Zeitpunkt als SCP-XXX-DE-1 bezeichnet. SCP-XXX-DE-1 bewegt sich innerhalb der Trance nur, wenn es zur nächsten Seite blättert oder wenn der Text in irgendeiner Weise aus dem Blickfeld des Subjekts tritt. Daraufhin wird es versuchen, den Blickkontakt mit dem Text wiederherzustellen, wobei es aber nur zu einem geringen Grad den Oberkörper sowie den Kopf und die Arme bewegen kann. Der Rest des Körpers liegt in einer Starre, die lebensnotwendigen Körperfunktionen wie der Herzschlag und die Atmung werden jedoch weitergeführt. Dieser Trancezustand hält solange an, bis SCP-XXX-DE-1 den fokussierten Text fertiggelesen hat oder der Text für etwa zehn Sekunden aus dessen Blickwinkel verschwindet. Wenn es aus dem Trancezustand erwacht, kann sich das Subjekt nicht daran erinnern, SCP-XXX-DE-A gelesen zu haben.

Während des Trancezustands scheint SCP-XXX-DE-1 Halluzinationen mit sämtlichen Sinnen zu erleben, die jedoch bei jedem Lesakt nahezu identisch sind. Es scheint dabei als Beobachter die Situation zu erleben, die in der „Apología Sōkrátous” dargestellt wird: Sokrates im Jahre 399 v. Chr., der vor dem athenischen Gerichtshof seine Verteidigungsrede hält, um dann zum Tode verurteilt zu werden. Diese halluzinatorische Umgebung wird als SCP-XXX-DE-2 bezeichnet. Währenddessen nimmt SCP-XXX-DE-1 seine Umgebung als real war und kann den Ablauf der Verhandlung miterleben. Die dort auftauchenden Figuren werden hierbei als SCP-XXX-DE-3 bezeichnet. Diese bemerken SCP-XXX-DE-1 nicht und können nicht von SCP-XXX-DE-1 beeinflusst werden. Im Allgemeinen hat SCP-XXX-DE-1 keinerlei Einfluss auf seine Umgebung und kann sie auch nicht verlassen.

Je nachdem, ob SCP-XXX-DE-1 den altgriechischen Text, die deutsche Übersetzung oder das Nachwort liest, wird es eines von drei Szenarien erleben:

  1. Wenn es den altgriechischen Text liest, sprechen die SCP-XXX-DE-3-Instanzen auf Altgriechisch.
  2. Wenn es die deutsche Übersetzung liest, sprechen die SCP-XXX-DE-3-Instanzen auf Deutsch.
  3. Wenn es das Nachwort liest, sind die Figuren des Prozesses zwar vorhanden, bleiben aber lautlos auf ihren Plätzen. Stattdessen tritt ein Mann mittleren Alters auf, der einen schwarzen Nadelstreifenanzug trägt. Dieser wendet sich SCP-XXX-DE-1 zu und rezitiert ihm das Nachwort von SCP-XXX-DE3. Wenn dabei Zitate des Quelltextes genommen werden, spricht diese stattdessen SCP-XXX-DE-3-a4 vor.

Testreihe-XXX-DE

Testnummer Versuchsperson(en) Versuchsablauf Resultat
06 D-5443 Die Versuchsperson wurde gebeten die deutsche Übersetzung am Anfang der zweiten Rede des Sokrates vorzulesen. Nachdem D-5443 zehn Wörter gelesen hat, verfällt er für etwa 36 min in Trance. Nachdem er erwacht war, berichtete er von SCP-XXX-DE-2, wobei der Prozess nach dem zweite Szenario verlief, aber mit der zweiten Verteidungsrede des Sokrates begann.
09 D-5443 sowie D-7832 D-5443 wurde gebeten, SCP-XXX-DE-As deutsche Übersetzung des Anfangs der ersten Rede zu lesen, während D-7832 gebeten wurde, zur gleichen Zeit den altgriechische Quelltext dazu zu lesen. Ersterer nutzte SCP-XXX-DE-A-4, letzterer SCP-XXX-DE-A-8. Beide Versuchspersonen fielen nach zehn Wörtern in Trance, D-7832 etwa drei Sekunden später als D-5443. Nach etwa 51 Minuten erwacht D-5443 aus der Trance, etwa eine Minute später erwacht auch D-7832. Beide berichteten von SCP-XXX-DE-2, wobei D-5443 das zweite Szenario erlebte und D-7832 das erste.
12 D-7832 sowie D-6120 D-7832 sowie D-6120 wurden gebeten, die deutsche Übersetzung von SCP-XXX-DE-A-4 gemeinsam zu lesen. Dabei sollte ersterer am Anfang der ersten Rede beginnen und letzterer fünf Sätze weiter. Beide Versuchsperson fielen etwa zur selben Zeit in Trance, wobei D-7832 nach etwa 36 Minuten erwachte, D-6120 jedoch eine Minute später. Die Versuchspersonen berichteten beide vom zweiten Szenario, jedoch schienen sich beide innerhalb von SCP-XXX-DE-2 zu sehen und miteinander interagieren zu können (siehe Befragungsprotokoll XXX-DE).
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