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Team 10: Rochat, Kabhu, Thompkins und Faust

Kabhu

Zwei Stunden vor dem Fall von Standort-DE17

Doktor Isabella Thompkins schritt ungeduldig im kleinen Labor ihres Kollegen Dr. Orma Kabhu hin und her.

Arbeitstechnisch hatten die zwei kaum Kontakt, doch heute war die Forscherin für humanoide Anomalien ausnahmsweise aus einem persönlichen Grund bei Dr. Kabhu.

Dieser betrachtete die Proben einer Meerjungfrau-Anomalie, die seine Expertenmeinung brauchte. Der Limnologe konnte sich in seiner Arbeit verlieren, etwas, dass er mit Dr. Sturm teilte und worüber die zwei sich begeistert austauschen konnten. Seine Begeisterung für seine Arbeit in der SCP-Foundation beeindruckte Doktor Thompkins jedesmal, insbesondere wenn sie sein Büro betrat voller Fotos von Ausflügen zum Meeresgrund und verschiedenen Wasserbewohnern, teilweise sogar aus dessen Kindheit.
„Herr Kabhu. Ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen. Es geht um die Situation, vom letzten Samstag. Sie wissen schon, als –“, sie räusperte sich. Der Belgier mit afrikanischen Wurzeln schreckte auf. Bevor er aber antworten konnte, plärrte der Eindämmungsbruchalarm. Der Boden bebte, bevor die Lichter erloschen.


Sechs Stunden nach dem Fall von Standort-DE17

Dr. Orma Kabhu wachte mit einem Hämmern im Kopf auf. Für einen Moment war er verwirrt, warum er eine Brille trug, bevor er die Schutzbrille zurecht richtete.
Die stechend gelben Augen im Halbdunkel verjagten jegliche Spuren von Benommenheit.
Dr. Kabhu fokussierte sich auf seine Atmung. Die Luft war dick und roch salzig.
Etwas traf auf die anderen Seite der kleinen Zelle mit einem kaum hörbaren Klicken. Das riesige Wesen drehte sich, dabei ein widerlich feuchtes Rasseln erzeugend.
„Schnell! Kommen Sie!“
Dr. Kabhu sprang blind in die Richtung, wo er die Besitzerin der Stimme vermutete. Eine Flut von grellem Licht ergoss sich über ihn, als Dr. Ksaviera Rochat und zwei ihm unbekannte Agentinnen die Tür der Eindämmung aufstießen.
Dr. Kabhu fiel auf den Boden, halb blind, während es zweimal knallte: Einmal leise von der Tür und einmal laut, als sich die Anomalie dagegen drückte.
„Das war knapp“, kam es kurzangebunden von der unbekannten Agentin mit dem Logo von 20-Rena „Seher“. Sie wagte einen Blick ins Innere des Raums, in dem die Anomalie schnell aufgegeben hatte, noch was vom Belgier zu erwischen.
Schwer schnaufend fragte Dr. Kabhu: „Was … was ist … passiert?“
Die Angesprochene hatte einen unregelmäßigen Kurzhaarschnitt und klopfte ihre vielen Taschen gerade ab auf der Suche nach einem Päckchen Kaugummis. Kurz blickte sie zu den anderen, in der Hoffnung, dass sie vielleicht welche hatten.
„Da fragen Sie eine verdammt gute und wichtige Frage“, kam es mürrisch von ihr, „aber suchen wir erst mal einen Ort, wo wir etwas mehr Ruhe haben. Ich könnte jetzt echt etwas zu trinken brauchen.“
Die andere Agentin war schon dabei mit einer dieser schweren Taschenlampen die Gänge abzuleuchten, mit denen man locker eine Person außer Gefecht setzten konnte.
Die Funkgeräte der zwei Agenten sprangen an und eine weibliche Stimme war zu vernehmen: „Hier Fuchs. Ist jemand anderes am anderen Ende, welcher nicht eine gekochte Kartoffel als Hirn hat?“
„Hier Thompkins. Ich höre Sie“, stellte sich die Fremde mit dem Logo einer US-amerikanischen Einheit vor, die bisher noch still gewesen war. Dr. Kabhu betrachtete die Agentin und überlegte sich, ob sie mit der Forscherin verwandt war, mit der er vor dem Alarm geredet hatte.
„Hier Faust. Hört ihr uns?“, kam es von der anderen Agentin, nachdem sie den Knopf gefunden hatte.
Es gab kurz eine Pause. „Zelda?“, fragte Fuchs vorsichtig.
Die Agentin stöhnte laut und sehr gut hörbar, über die Nachfrage wegen ihres Cousins. „Ja, diese Faust.“
„Ich höre euch. Ich bin mit Wolf und Austin in … einem Sektor von –“, kurze Pause, in der ein Flüstern zu hören ist. „– Standort-DE17. Ich glaube im ersten Obergeschoss. Alles ist zusammengebrochen, könnte auch erstes Untergeschoss sein.“
„Wir sind im Sektor mit den nicht so schlimmen Biestern, was nicht verhindert hat, dass einer von uns fast als Frühstück geendet ist.“
„Ich hätte schwören können, es ist Nacht, aber es gut, uns zu treffen und D-E-17 zu verlassen.“
„Hat 17 eine Cafeteria?“, fragte Thompkins.
„Ich glaube“, meinte Rochat, „Ich bin nicht von hier.“
Wolf meldete sich über Funk: „Tatsächlich hat 17 eine Cafeteria. Es wäre für einen Treffpunkt nicht schlecht.“
„Und wo wäre diese?“, wollte Faust wissen, dabei laut auf einem Streifen Kaugummi, den sie gerade gefunden hatte.
„Ich glaube im Obergeschoss“, gestand Wolf etwas beschämt.
„Hört mal!“, rufte Thompkins plötzlich.
Aus den noch funktionstüchtigen Lautsprechern schepperte eine Stimme:

BENACHRICHTIGUNG AN ALLE MITGLIEDER DES ÜBERLEBENDEN PERSONALS, HIER O5-8. AUSWÄRTIGE BERICHTE DEUTEN AN, DASS ES SICH UM EINE GLOBALE KETTENREAKTION HANDELT. …“

„Was Sie nicht sagen, Frau Aufseherin“, kam es mit dickem Sarkasmus von Faust.
„Sei still. Das ist wichtig“, zischte Thompkins.

„… ES GIBT EINE ANOMALIE, DIE DEN PROZESS WAHRSCHEINLICH UMKEHREN KÖNNTE. NUR UM ZU VERHINDERN, DASS ES MISSBRAUCHT WIRD, WURDEN ENTSCHEIDENDE BESTANDTEILE DARAUS ENTFERNT UND VON DER FOUNDATION IN DER GANZEN WELT VERTEILT.
DER GRÖßTE TEIL BEFINDET SICH IN MOSKAU, IN EINEM BUNKER UNTER DEM KREML. VERSUCHEN WIR, DIESEN ORT MIT DEN VERBLEIBENDEN EINHEITEN ZU SICHERN.
ABER WIR BRAUCHEN DIE ANDEREN BAUTEILE. IHRE MISSION IST ES, ZU VERSUCHEN, SIE ZU FINDEN UND SIE SO SCHNELL WIE MÖGLICH NACH MOSKAU ZURÜCKZUBRINGEN. SEIEN SIE JEDOCH VORSICHTIG, EINE EPIDEMIE VON DER MUTATION DES VIRUS IM KÖRPER VON SCP- …

Die Nachricht wurde einem herabfallenden Lautsprechers kurz übertönt, doch alle konnten noch den Namen von zwei Orten hören. Kurz darauf wiederholte sich die Nachricht in voller Länge.
Die Forscher und Agenten schwiegen, bevor Faust lächelnd in die Runde fragte: „Wer hat Lust auf eine Schnitzeljagd?“
„Ich nicht“, meinte Wolf etwas missmutig.


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