Vorwort: Hierbei handelt es sich um ein Konvolut der SCP-XXX-DE-B betreffenden Ereignisse und derer Berichte. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Filtrierung der Daten nach Signifikanz ist der Umfang nachfolgender Aktensammlung eingegrenzt und pointiert, allerdings sei keine Gewähr auf Vollständigkeit und Freiheit von Datenredundanz gegeben, da es sich hierbei um die Originale handelt; nur innerhalb des Rahmens regelkonformen Zitierens wurden Änderungen unternommen. Die vollständige Überarbeitung sowie die originalen Aufzeichnungen, Audiologs, Bildträger, Transkripte und so fort sind im Archiv beantragungspflichtig einsehbar und erhältlich.
Seit Jahreseingang 2014 bis Jahresausgang 2016 sind in den deutschen Hoheitsgewässern vermehrt ominöse Fälle, einige als potenziell anomal eingestuft, von zuständigen Abteilungen der deutschsprachigen SCP-Foundation registriert worden. Hierbei handelte es sich zum größten Teil lediglich um Störungen der funkbasierten Kommunikation, Ausfälle in der Seefernaufklärung und Vermisstenfällen von zu See befindlichen Privatpersonen. Mit Vorfall SCP-XXX-DE_O4 (Vgl.: Einsatzbericht SCP-XXX-DE_O4) gelangten jedoch die, in den Zuständigkeitsgebieten agierenden, Institutionen der Foundation an Zeugnis von Fremdaktivitäten der feindlich gesonnenen Interessengruppe Raptor Tec. Industries, was mittels Erläuterung des technologischen Standes der geborgenen Baugruppen, den darauf profilierten Logos und Initialen deduziert werden konnte.
Angesichts des darunter folgenden Vorfalles SCP-XXX-DE-E12 (Vgl.: Einsatzbericht_SCP-XXX-DE-E12) wurde die Domäne der Arbeitsgruppe von Eindämmungsprojekt SCP-XXX-DE um eine Funktion erweitert. Nebst der Sicherung, Eindämmung und des Schutzes des Objektes sowie der Kontrolle der ordnungsgemäßen Anwendung und der Einhaltung der kodifizierten Modalitäten wurde, wie in den aktualisierten Sicherheitsmaßnahmen bereits indiziert, die Fahndung nach dem vorläufig als SCP-XXX-DE-B katalogisierten Objekt ergänzt.
Es folgt das Konvolut innerhalb der im Vorwort veranschlagten Inhaltsgrenzen.
Einsatzbericht_SCP-XXX-DE-E12: Am 01.05.2015 wurden mehrere Güterschiffe unter der Flagge der Foundation angegriffen und vollständig versenkt. Der Hilferuf der überlebenden Mattrosen erreichte gegen 14:24 Uhr die zuständige Abteilung in Standort-DE7. Aufgrund der Beschreibung eines "seltsamen Kriegsschiffes" wurden bewaffnete Schiffe der Nordseeflotte (NFDF) zur Rettung der Überlebenden und Bekämpfung des feindlichen Objektes entsandt. 16:12 Uhr kamen die Schiffe an ihrem Ziel an und konnten die Schiffbrüchigen an Bord holen. Das gesamte Gebiet ist durch die Wasserfahrzeuge aufgeklärt worden, jedoch konnten keine weiteren feindlichen Aktivitäten festgestellt werden.
Auf dem Rückweg zum Stützpunkt gingen erneut Notrufe Foundation-assoziierter Schiffe ein. Die Eskorte wurde daraufhin umgeleitet, um Unterstützung zu leisten. Es folgt der Einsatzbericht.
Einsatzbericht der NFDF
Material: Vier versteckt bewaffnete Kriegsschiffe der Foundation Nordseeflotte: "SCP-Eindämmer Ⅰ" (Albatros-Klasse Schnellboot), "SCP-Eindämmer Ⅱ" (Baden-Württemberg-Klasse Fregatte), "SCP-Dünenbomber" (Silbermöwen-Klasse Schnellboot) und "SCP-Wellenstopper"(Albatros-Klasse Schnellbot); zwei bewaffnete Bordkampfhubschrauber des Typs Sea Lynx von der "SCP-Eindämmer Ⅱ"
Position: ██ ° ██' ██'' N., ██ ° ██' ██'' O
Missionsleiter: Korporal (B.Sc.) Wallter Johannes Giebel
Ziel: Bergung von Überlebenden, Aufklärung des vermeidlichen Feindes, ggf. dessen Bekämpfung.
Aufzeichnungsbeginn
[16:45:23] Die Formation nährt sich mit konstanter Geschwindigkeit von 32,4 Knoten (≈ 60 km/h)
Korporal Giebel: Wie weit noch bis zum Ursprung des Hilferufes?
Brückenoffizier Jahn: Noch 10,8 Seemeilen [20 km, Amn. d. Arch.]! Ankunft in circa 20 Minuten!
Korporal Giebel: Gut! Tätigt eine Durchsage: Ankunft in einer drittel-Stunde. Alle Mann auf ihre Stationen! Piloten, bereit machen zum Abheben! Waffen bereithalten. Der Vermittler wird auf der Brücke erwartet!
[16:50:15] Der Vermittler und Tauchlehrer, PD Dr. Michael Obstbauer, betritt die Brücke.
PD Dr. Obstbauer: Guten Tag. Ich habe meine Anweisungen bereits erhalten. Per Funkkontakt verhandeln und bestmöglich deeskalieren, um den Waffeneinsatz obsolet zu machen.
Korporal Giebel: Dann halt auf die langweilige Tour!
Unrelevante Zeitspanne gekürzt.
Brückenoffizier Jahn: Korporal, Sichtkontakt bestätigt; die Instrumente geben aber keine Zeichen, dass da hinten was ist.
Korporal Giebel: Das muss eine anomale Tarnkappe sein. Versucht Kontakt mit dem Schiff aufzunehmen, oder was auch immer das da ist. Ich glaub' wir ha'm 'nen Treffer.
Brückenoffizier Jahn: An alle. Sichtkontakt mit dem gesuchten Objekt, eher als erwartet. Bereithalten!
Funker: Hier spricht die "SCP-Eindämmer Ⅱ", der deutschsprachigen SCP-Foundation. Uns wurde Bericht darüber vorgelegt, dass Sie uns zugehörige Schiffe überfallen haben sollen und über Paratechnologien verfügen … Was, AAAAAHHHHHHH …
Ein lautes Pfeifen ertönt aus den Lautsprechern.
Funker: Schaltet die Anlage aus. Die verwenden Störsender!
Korporal Giebel: Die sind scheinbar nicht sonderlich auf diplomatischen Kurs. Lasst die Hubschrauber starten und wir pusten das Ding notfalls weg!
PD Dr. Obstbauer: Entschuldigung, sehen Sie das auch? Schaut durch ein taktisches Fernglas Das sind … die Logos von R.T.I. Das ist ein hochmodernes Kriegsschiffe, seine Technologie übersteigt die unsere um sein Vielfaches. Ich halte es für nicht empfehlenswert, anzugreifen. Rückzug ist unserem Überleben im Moment sehr zuträglich.
Brückenoffizier Jakobi: Abgesehen davon, wie groß du deine Logos draufdrucken willst. R.T.I.: "ja". Das Ding scheint ein Tragflügelboot zu sein - seht - , das holt uns locker ein.
Die Aufnahme aus der Frontscheibe der Brücke zeigt, wie das feindliche Objekt auf sechs T-Typ Foils und zwei V-Typ Foils im/auf dem Wasser gleitet. Die angesprochenen Logos zeigen das veraltete Symbol Raptor Tec. Industries, darunter überkreuzte Knochen.
Korporal Giebel: Die Hubschrauber sollen noch warten und die Luftabwehr startklar machen … zur Granatenabwehr! Torpedodrillinge der "Wellenstopper" sollen die U-Tragflächen auf der Backbordseite wegbomben, sodass es umkippt.
Funker: Kontakt ist unterbrochen. Lichtsignale werden abgespielt.
Das beteiligte Schiff "SCP-Wellenstopper" richtet einen Torpedodrilling aus und schießt drei Mark-46-Leichtgewichtstorpedos ab. Die Geschosse peilen mit ihrem aktiv-Sonar die Hydrofoils des feindlichen Schiffes an, werden jedoch durch eine Tauschkörperanlage umgeleitet und zerstört.
Brückenoffizier Jahn: Korporal, Torpedos sind abgefangen worden.
Korporal Giebel: Das sehe ich selbst … Feuer eröffnen, wir müssen sie bewegungsunfähig kriegen …
PD Dr. Obstbauer: Finden Sie nicht, dass das etwas …
Alle beteiligten Schiffe triangulieren, worauf sie beginnen, das feindliche Objekt mit ihren Geschützten zu flankieren. Das gegnerische Objekt unternimmt zur Nahbereichverteidigung den Abschuss mehrerer Air-Bust-Projektile. Im Subprojektilhagel werden rund 40 % der eintreffenden Geschosse abgefangen. Das Schiff, welches vermutlich zu Raptor Tec. Industies gehört, erleidet einige kritische Treffer. Es geht in den rumpfgetragenen Betrieb über und verharrt in den Rauchwolken der detonierten Granaten.
PD Dr. Obstbauer: Eh, der Schaden, scheint mir, hält sich in Grenzen …
E. Latzke: Die haben eine verdammt gute Panzerung.
Korporal Giebel: Folles Rohr!
PD Dr. Obstbauer: Halten Sie das wirklich für förderl…
Erneut eröffnen die beteiligten Schiffe der Nordseeflotte das Feuer. Trotz Versuchen der Abwehr, erleidet das feindliche Objekt weitere Treffer. Innerhalb der Rauchwolken, welche dem Schiff emporsteigen, ist loderndes Feuer erkennbar. Das Objekt dreht bei.
Korporal Giebel: Jetzt die Hubschrauber! Weiter drauf halten, es darf nicht entkommen. Raketenrampen aktivieren und Marschflugkörper abschießen! Die Wellenstopper soll's nochmal mit den Torpedos probieren; die muss die Foils wegbomben, sonst sind die über alle Berge. Volle Fahrt voraus!
PD Dr. Obstbauer: Jetzt übertreiben Sie aber …
Funker: Klappe, Laborkittel!
Die Hubschrauber-Verfahranlagen entladen die Hubschrauber aus dem Hangar auf das Flugdeck, woraufhin diese starten.
Unter anhaltendem Feuer bewegt sich das Ziel weiter. Kurz darauf folgt Gegenfeuer aus auf dem gegnerischen Schiff montierten Energiewaffen. Die "SCP-Eindämmer Ⅰ" und "SCP-Dünenbomber" werden durch mehrere Treffer des Gegners an kritischen Stellen schwer beschädigt.
PD Dr. Obstbauer: Was … war … das?
Brückenoffizier Jahn: Das sind Laserkanonen und PEPs!
PD Dr. Obstbauer: Was sind denn jetzt bitte "PEPs"?
K. Hahn: Die beiden Anderen fallen aus; die Mistkerle haben die Brücken komplett weggejagt!
Korporal Giebel: Los los. Hinterher!
Einer der Hubschrauber wird von einem Laserimpuls erfasst und vollständig unter der sich explosionsartige ausbreitenden Plasmaexplosion sowie der Schmelze des Baumaterials zerstört. Sein brennendes Frack fällt mit einem Knall und einer Fontäne zu Wasser mit starker Rauchentwicklung.
Korporal Giebel: Scheiße!
E. Latzke: Korporal Giebel, die … die heben ab!
Korporal Giebel: Was? WAASS?
PD Dr. Obstbauer: Das ist ein funcking Ecranoplane!?
Auf den Aufnahmen der Frontscheibenkamera ist zu sehen, wie das Objekt stark beschleunigt und sich daraufhin in fünf Metern Reiseflughöhe einfindet.
Korporal Giebel: Seezielkörper justieren und jagt das Teil in die Luft!
Brückenoffizier Jahn: Ai, Kapitän! Nehme Ziel ins Visier. Bereit zum Abschuss.
Das feindliche im Bodeneffekt-Flug befindliche Schiff schießt mehrere kugelförmige Objekte in Richtung der Foundation-Formation, welche dreißig Meter vor dieser einschlagen. Sämtliche elektronische Systeme an Bord fallen daraufhin aus. Damit einhergehend bricht die Aufnahmen ab.
Nachträgliche Bemerkung: Während des Gefechtes und der Verfolgungsjagt erlitten die Schiffe "SCP-Eindämmer Ⅰ" und "SCP-Dünenbomber" schwere Beschädigungen an Rumpf und den Brücken; beide Schiffe mussten daraufhin repariert werden. Insgesamt kamen bei dem Vorfall 17 Foundation-Mitarbeiter und 34 Externe ums Leben. Der finanzielle Verlust beträgt rund 2.500.000 €. Die "SCP-Eindämmer Ⅰ" schaffte den Rückweg im manuellen Betrieb, währenddessen die "SCP-Dünenbomber" von einem Berlin-Klasse Versorgungsschiff der MTF DE7-𝔑 „Neptuns Dreizack“ geschleppt werden musste sowie die verletzte Besatzung im montierten Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) versorgen musste.
Mithilfe weiterer Analysen des Bildmaterials, welches aufgrund der anomalen Tarnkappentechnologien des Gegners farblos und verschwommen erscheint, sowie Zeugenaussagen konnte ein Phantombild des feindlichen Objektes erstellt werden. Es handle sich um ein zirka 85 m langes und 17 m breites Schiff, dessen Decks vollständig durch eine stromlinienförmige Kuppel bedeckt seien. In diesem Bereich sollen sich auf der Back und Steuerbord Seite in Reihe installierte Turbinenstrahltriebwerke befinden. Im vorderen Drittel befinden sich, den Aussagen nach, Tandemflügel-Tragflächen mit einer gesamt Spannweite von 44 m auf Wasserlinie; an ihren Enden seien faltbare V-Typ-Hydrofoils montiert, welche es im Foilborn-getragenen Betrieb vermutlich stabileren. Kurz nach genannten Tragflächen seien jeweils auf der Back- und Steuerbordseite hochziehbare T-Typ-Foils montiert, ebenso sollen sich zwei weitere am Heck befinden. Die Bewaffnung setzte sich aus vier Railguns und einem Zentrifugalkraft-Geschütz zusammen sowie mehreren Laser-Kanonen, welche aus der kuppelförmigen Struktur ausgefahren werden sollen. Zahlreichen eingereichten Berichten nach zu urteilen, stammt das Objekt aus der Produktion der Interessengruppe Raptor Tec. Industries, was mit den vorhandenen Logos an den Außenwänden begründend wird. Bei dem Modell handle es sich Foundation-Experten nach um eine Hybridvariante von Tragflügelbooten gepaart mit Bodeneffektfahrzeugen, der Modifikation "Tandem-Airfoil-Flairboot" (TAF).
Dem Objekt konnte den Aufzeichnungen nach Havarie zugefügt werden, jedoch gelang diesem die Flucht. Es ist nachfolgend als Bedrohung für die deutschen Hoheitsgewässer eingestuft und die Dispositionen der Nord- und Ostseeflotte [Redigiert: die Foundation U-Boot Flotte und MTF DE13-𝔖 „Falkenauge“] sind auf die Meldung und Verfolgung des vorerst als SCP-XXX-DE-B eingestuften Objektes angesetzt und hat Exekutionsteams zur Eindämmung oder Neutralisierung zu entsenden.
Es wird vermutet, dass es sich bei SCP-XXX-DE-B um das verloren geglaubte Schwesterschiff SCP-XXX-DEs handle.
Es folgen die aus Text- und Bildträgern übertragenen und zusammengefasten sowie für fachunkundige Dritte ausgewerteten Daten der Blackbox des Seefernaufklärers "Stockente-3", Maschine der Serie Lockheed P-3C Orion, von MTF DE7-𝔑 "Neptuns Dreizack" aus Aufklärungsflug 2563-TF3, vom 17.08.2015. (Bedeutung dieses Vorfalls, Vgl.: SCP-XXX-DE_E7)
Fliegerdaten: P-3C 26739 "Stockeente-3", Besatzung [DATEN GEKÜRZT], ██ ° ██' ██'' N., ██ ° ██' ██'' O., 304 km nordöstlich von Standort-DE7, 610,4 km/h, Höhe 8625 m, Windgeschwindigkeit 26 km/h, 899 hPa, 23 °C, 2/8 Bewölkung.
[0:00:54:15] EloUM-Systeme registrieren vier Kilometer vom Flugzeug elektromagnetische Störungen.
[0:01:02:09] Die funkbasierte Kommunikation mit dem Tower bricht ab, als die Aufklärer das Ursprungsgebiet der Störungen überfliegt.
[0:01:06:32] Datenübertragung konnte kurzzeitige wieder hergestellt werden, brach jedoch kurz darauf erneut ab.
[0:01:07:58] Visuelle Aufnahmen des Gebietes erfolgen: Farblos, Verschwommene Aufnahmen eines unidentifizierbaren Objektes.
[0:01:10:01] Abwurf von Sonobojen wird durchgeführt. Datenübermittlung scheitert.
[0:01:20:29] Speicherung neuer Aufnahmen im Infrarot- und Tageslichtbereich.
[0:01:21:14] Ausfall auf elektromagnetischen Wellen basierender Instrumente und Sensoren.
[0:01:21:32] Beschädigung informatischer Komponenten.
[0:01:23:26] Abschuss einer Anti-Schiff-Rakete unter unbekanntem Motiv.
[0:01:24:19] Urplötzlicher Anstieg der Außentemperatur auf Werte jenseits der verfügbaren Skala.
[0:01:25:47] Schwere Beschädigung der Außenhülle, Druckabfall in der Kabine sowie rapider Höhenverlust.
[0:01:27:03] Registrierung eines Aufschlag. Schwere Demolierung der Außenhülle.
[2:23:58:35] Transponder und Blackbox gehen aus Stand-By in den aktiven Betrieb über. Datentransfer möglich.
[5:14:37:42] Bergung durch Foundation-Teams.
Das Aufklärungsflugzeug führte seine zugewiesene Aufgabe aus, bis es den Informationen der Blackbox nach zur Entdeckung eines verdächtigen Wasserfahrzeuges kam. Insgesamt wurde das angesprochene Objekt 33 Minuten aufgeklärt, indes es aktuellen Vermutungen nach zu aggressivem Verhalten dessen kam. Der Zuständigen Konsens geht im allgemeinen von einer SCP-XXX-DE-B Sichtung aus, was sich anhand der informatischen Fehler in den Bilddateien sowie der bislang als einhergehend beobachteten Signalstörungen und dem im übernächsten Paragraphen Angesprochenen begründet wird. Der hergestellte Tatverlauf sieht EloKa-Handlungen seitens des Objektes sowie den darauf folgenden Waffengebrauch, woraufhin die Besatzung von P-3C 26739 von ihren Seezielkörpern Gebrauch machte.
Aufgrund von Beschädigungen der Software der Blackbox, die auf den EloKa-Angriff zurückgeführt werden, sind keine weiteren Daten aus dem Speicher zu extrahieren gewesen.
Das Frack der Maschine wurde rund drei Tage nach Signalwiederherstellung zur Blackbox und vier Tage nach dem Vorfall nahe Sylt geborgen. Die elfköpfige Besatzung wurde vorerst als "im Dienst verschollen" deklariert, jedoch zwei Monate danach als tot erklärt. Das Frack selber wies große Zerstörungen und Verformungen aus. Vergleiche anhand des Hubschrauberfracks und der Schiffe aus Vorfall SCP-XXX-DE-E12 ergänzten die Beweisführung im Augenmerk von SCP-XXX-DE-B: Form, Art und weitere Charakteristika des Beschusses von der nicht-kinetischen Bewaffnung SCP-XXX-DE-Bs an allen Vergleichsobjekten kongruierten, weshalb der Vorfall auf genanntes Objekt zurückgeführt wird.
Als Reaktion auf diesen Umstand wurden die Mittel und Wege der Seefernaufklärung im Sinne der Foundation verstärkt, um das weiterhin antagonistisch agierende Objekt ausfindig zu machen.
Vorfall SCP-XXX-DE-B-E4: Am 28.06.2016 ereignete sich erneut eine SCP-XXX-DE-B-Sichtung bei den Koordinaten ██ ° ██' ██'' N., ██ ° ██' ██'' O., nahe Wilhelmshavens, bei dem es ähnlich bei dem ersten Aufeinandertreffen der Parteien zum Angriff auf mit der Foundation assoziiertet Zivilschiffe kam, die, bis auf eines, nicht-anomales Material lagerten, jedoch präventiv in Begleitung eines U-212A der UFDF waren. Eines von den drei Schiffen, welche sich in einem Mindestabstand von 2,7 km befanden, war AO-███7-DE verladen, welches nach Standort-DE25 verbracht werden sollte. Es folgt der widerhergestellte Tathergang anhand von Material und Zeugenaussagen.
Einsatzbericht der UFDF
Material: Ein U-Boot der Klasse 212A ausgestattet mit Schwergewichtstorpedos vom Typ DM2A4 Seehecht, IDAS-Wasser-zu-Luft-Lenkflugkörpern und Tau 2000 Tauschkörpern.
Position: ██ ° ██' ██'' N., ██ ° ██' ██'' O
Missionsleiter: Kapitän Lutz Markus
Ziel: Unauffälliger Geleitschutz des AO-███7DE transportierenden Schiffes.
Bemerkung: Das als Zivilschiff getarnte Transportmittel (hier: Schiff A) war mit einer 60-Mann-starken Mannschaft besetzt, zzgl. mit 10 bewaffneten, im Häuserkampf gebildeten Soldaten der Foundation. AO-███7DE war dabei in einer ℍ𝔼𝕃-Transporteindämmung verwahrt, obwohl es über keinerlei Eindämmungsmaßnahmen bedarf; dieser Umstand ist Reglements zum sicheren Transport anomaler Güter zu verdanken. Das U-212A (hier: U) befand sich dauerhaft im getauchten Betrieb, was Aufsehen vorbeugen sollte. Die verschiedenen Aufzeichnungen wurden zusammengeführt.
[20:45]: Das Schiff "████" ist pünktlich aus Wilhelmshaven ausgelaufen und hat seine Route in Richtung Standort-DE25 aufgenommen.
Unrelevante Zeitspanne rausgeschnitten
[22:00]: Die militärische Sensorik beider Fahrzeuge wird ordnungsgemäß aktiviert.
[22:12]: Route wird fortgesetzt. Reisegeschwindigkeit erreicht. Voraussichtliche Ankunft: 16 Uhr Folgetag.
[22:30]: Optische Infrarotsensoren zeigen den Anflug eines verschwommenen Objektes im Größenmaßstab einer Fregatte. Entfernung: 1,3 km.
A/ Nautiker Wirsching: Oh fuck, was ist das? Das sieht mir nicht gerade … Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte? Ich habe ein ganz mieses Gefühl …
A/ Kapitän Wies: Erstatten Sie Meldung an das U-Boot und den Leuten vom Land. Das ist mir auch suspekt.
[22:32]:Dem Befehl wird gefolgt.
U/ Kapitän Markus: Tätigt eine Durchsage: An alle, auf die Stationen! Die "████" meldet seltsames Flugobjekt. Die Landzentrale ordnet das erstmal als potenzielle SCP-XXX-DE-B-Sichtung ein! Ich wiederhole: Potenzieller SCP-XXX-DE-B-Angriff. Alle auf Bereitschaft.
U/ ████: Funkkontakt abgebrochen!
A/ C. Höhler: Der Funkverkehr ist gestört!
A/ Kapitän Wies: Arschlecken! Wer hat Ahnung davon, womit wir's hier zutuen haben?
Stille an Bord der Brücke von Schiff "████".
A/ C. Höhler: Objekt befindet sich den optischen Sensoren nach auf dem Wasser, es ist noch knapp 500 Meter Entfernt.
[22:40] Partielles Versagen elektronischer Systeme an Bord der "████", mitunter kommt es zum Abbruch der Tonaufzeichnungen.
[A/ CAM_1, 22:42]: Kapitän Wies marschiert ungeduldig durch die Brücke. Die restlichen vier Mitarbeiter gehen gestisch angespannt ihrer Arbeit, soweit möglich, nach. Lediglich gedimmtes Licht erhellt den Raum.
[A/ CAM_2, 22:43]: Zu sehen ist der durch zwei Wachposten gesicherte Raum mit der ℍ𝔼𝕃-Transporteindämmung von AO-███7DE aus der Sicht der rechten, oberen Raumecke. Die Wächter zeigen deutliche Angst mit der Waffe im Anschlag. Der Gang zum Schott befindet sich im Totenwinkel.
[A/ CAM_3, 22:45]: Die Backbordseite der "████" ist durch eine nachtsichtfähige Weitwinkelkamera zu sehen. SCP-XXX-DE-B nährt sich aus dieser Richtung. Das Objekt entschleunigt bis es auf 300 m Nähe angekommen ist.
[A/ CAM_1, 22:52]: Kapitän Wies begibt sich an die Sprechvorrichtung: Überlebende referierten, er hätte den Befehl zum Waffeneinsatz erteilt.
[A/ CAM_3, 22:55]: Zu sehen ist, wie sich einige Bleche an der Rehling von "████" öffnen und im sichtbaren Bereich der Kamera zwei Revolverkanonen des Typs MLG 27 zum Vorschein kommen sowie ein Multimunitionsgeschütz "76-mm-Geschütz von OTO Melara". Damit wird SCP-XXX-DE-B unter Beschuss genommen.
U/ Kapitän Markus: Was geht denn da oben vor sich?
U/ G. Schneider: Die "████" scheint das Obbjekt unter Beschuss zu nehmen, Käpt'n.
U/ Kapitän Markus: Schwergewichtstorpedos laden und Druckwasserschächte bereit machen. Wir geben Deckung aus der Entfernung.
U/ ████: Wir haben nichts auf dem Radar. Worauf sollen wir schießen?
U/ Kapitän Markus: Missmutiger Laut.
[23:04]: Das U-Boot ändert seine relative Position zum zu schützenden Schiff.
[A/ CAM_3, 22:05]: SCP-XXX-DE-B erwidert das Feuer und zerstört die agierenden Geschütztürme mit Laser- und PEP-Feuer. Über die Kamera ist zu erkennen, dass sich vier motorisierte Boote aus SCP-XXX-DE-B begeben.
[A/ CAM_4, 22:09]: Zu sehen ist das B-Deck, auf das sich vier RTF-Soldaten in diesem Moment begeben. Sie machen von ihren Maschinengewehren Gebrauch und halten die Motorboote auf Abstand, welche versuchen dem Feuer auszuweichen.
[A/ CAM_4, 22:14]: Ein heller Lichtblitz erscheint, dicht gefolgt von einer Explosion. Die Agenten gehen zu Boden, wobei sie sich, bis auf einer, gleich darauf wieder aufrichten. Genannter wurde von seinen Kollegen ins Interieur gebracht. Das B-Deck verweist. Der Treffer des PEP hinterließ eine glühende Wölbung.
[A/ CAM_1, 22:20]: Kapitän Wies gibt augenscheinlich neue Befehle über die Relais.
[A/ CAM_3, 22:21]: Wasserwerfer und hydraulische Schläuche entlang des Rumpfes aktivieren sich. Die Motorboote drehen bei.
[A/ CAM_3, 22:26]: Kontinuierliche Laserexposition von SCP-XXX-DE-B zerstört gezielt die Abwehrmechanismen Stück für Stück. Die Boote nähren sich erneut. Die Personen auf diesen führen nicht identifizierbare Handlungen durch und klettern der Bordwand hinauf, weshalb von Handhabung von Enterwerkzeugen ausgegangen wird.
[A/ CAM_4, 22:37]: Bewaffnete Personen haben das B-Deck erreicht. Einer dieser zerstört die verriegelte Zugangstür mit einer Panzerfaust, der Rest vergrößert mechanisch das entstandene Loch.
[A/ CAM_5, 22:43]: Drei Soldaten der stationierten MTF gehen in Deckung und eröffnen ohne zu zögern das Feuer, unter dem drei der Aggressoren fallen.
[22:50] Die Zuständigen der Foundation-Marineabteilung schlagen Alarm. Das Bereitschaftsteam von MTF DE13-𝔖 „Falkenauge“ wird mobilisiert und in Richtung der letzten bekannten Position der Schiffe geschickt.
{DATEN BESCHÄDIGT}
Innerhalb der nächsten zwanzig Minuten fielen neben der Audioüberwachung auch die Videokameras aus, was auf eine weitere, verheerendere EloKa-Kampfhandlung von SCP-XXX-DE-B zurückgeführt wird. Augenzeugenberichten nach, hätten sich die Aggressoren unter schweren Verlusten bis zur Brücke und bis zur ℍ𝔼𝕃-Transporteindämmung durchgekämpft. Dabei (Zwischenbilanz) seien bereits acht Foundation-Mitarbeiter verschiedener Bereiche sowie elf der Interessenpersonen ums Leben gekommen. Das Brückenpersonal wurde als Geißeln genommen.
[A/ CAM_2, 23:17]: Die Wachposten haben die Verteidigung der Eindämmung übernommen. Mit vollautomatischem Feuer aus ihren Sturmgewehren und Granatwerfern begegnen sie dem Ansturm, fallen jedoch selber kurz darauf einer Rauchgranate zum Opfer, in derer Deckung sie aus dem Hinterhalt überfallen werden. Mit einem unbekanntem Gerät sägen sie das Schließfach zeitintensiv auf.
[23:26]: Nachdem MTF DE13-𝔖 über der Nordsee angekommen war, wurde gegen 23:04 Uhr auf Überschallgeschwindigkeit zurückgegriffen. Vier Kampfjets der MTF sind im Anflug. Mittels einer Hochpräzisions-Lenkrakete wurde das die "████" umkreisende Motorboot flankiert und neutralisiert; keine Überlebenden. Zwei der Flugzeuge nehmen SCP-XXX-DE-B mit leichten Marschflugkörpern ins visier, welches diese jedoch abfängt und das Feuer erwidert.
Siegfried-A1: Feind neutralisiert. Stehen aber unter … ja wie nennt man das, wenn Laser auf einen geschossen werden?
Siegfried-A2: Egal, stehen halt unter Beschuss. Gehen auf Abstand.
Tower: Verwenden Sie Lichtmunition gegen die Motorboote, wir wissen nicht mit Sicherheit, ob sie der Anomalie habhaft sind.
Siegfried-C1: Verstanden, Roggar. [unverständlich]. Funkkotak… [unverständlich].
Siegfried-A1: Die stören unsere Kommunikation … und unsere Systeme? Die müssten doch EMP-sicher sein, oder?
Tower: Zur Natur von SCP-XXX-DE [sic!] haben wir leider noch nicht genug Informationen. Die Leute aus der Verwaltung drehen gerade völlig am Rad …
Siegfried-B2: Apropos "drehen": Das Objekt …
[A/ CAM_3, 23:40]: Neun vermummte Gestalten laufen über das B-Deck. Kurz darauf geraten sie unter MG-Feuer von Siegried-B, wobei zwei zu Boden geschossen werden. Das Ziel wird unter Einsicht, dass es dabei zur Beschädigung Foundation-Eigentums kommt, von den Personen auf die Fluchtfahrzeuge gewechselt.
Siegried-B1 u. -2: Aaaaaaaaaaa Das Kampflugzeug wird von einem Laser erfasst und gleißend hell kampfunfähig gemacht. Es stürzt dreißig Meter von der "████" entfernt, brennend ab.
Siegfried-A2: Karl, Maria! Atmet erschrocken. Scheiße!
Siegried-D1: Da, die Boote.
[A/ CAM_3, 23:46]: Zwei der ursprünglich vier Motorboote nehmen Kurs auf ihr Mutterschiff, dass im Begriff ist zu fliehen.
Siegried-D2: Kontrolle? Erbitte Freigabe für Anti-Schiff-Raketen.
Tower: Freigabe erteilt.
Siegried-C und -D schießen jeweils zwei Seezielkörper auf SCP-XXX-DE-B, wobei alle abgefangen wurden.
Achtzig Meter vor SCP-XXX-DE schießen IDAS-Lenkflugkörper aus dem Wasser und treffen SCP-XXX-DE-B. Infinitesimaler Schaden registriert.
Siegfried-A1: Schön, dass die auch mal was machen …
Siegfried-D1: [Unverständlich]
[A/ CAM_7, 22:51]: Bewaffnete Foundation-Mitarbeiter begeben sich aus den Schutzräumen und klären das Schiffsinnere Stück für Stück auf.
Siegfried-A verschießt seine Anti-Schiff-Raketen auf SCP-XXX-DE-B, in das sich die Boote der Aggressoren zurückgezogen haben. Eine wurde angefangen, die andre hinterließ eine brennende Fraktur in der Außenhülle.
U/ Kapitän Markus: Gut, peilt diese komischen Tragflächen an, dann sollte es nicht abheben können.
U/ ████: Ich habe gerade für einen Schuss eine halbe Ewigkeit gebracht. Mein Taschenrechner ist nicht so schnell und die Formelsammlung ist auch begrenzt. Aber gut, ich geb' mein Bestes.
[A/ CAM_3, 24:00]: SCP-XXX-DE-B beschleunigt rapide und geht in den Foilborn getragenen Betrieb über, wobei es nach achtzig Metern in den Bodeneffektflug überging.
U/ G. Schneider: Torpedos ineffektiv, die fliegen schon. Wir können die nicht orten … Mit dem Periskop treffen wir da selbst mit den Lenkflugkörpern nichts mehr. Legt die Formelsammlung und den Taschenrechner enttäuscht weg.
Siegried-A: Hinter her!
Siegried-A wird von einen PEP an der Tragfläche getroffen. Die Besatzung rettet sich durch ihre Fallschirme.
Siegried-C1: Negativ … ganz großes negativ!
Abschließende Bemerkung: Kurz nachdem sich SCP-XXX-DE-B dem AO-████DE beherbergenden Schiff nährte und elektronisch sabotierte, entließ es wie dem Transkript zu entnehmen vier motorisierte Boote unbekannten Modells, welche zu je acht bis zwölf Personen transportierten. SCP-XXX-DE-B störte wie bei allen bisher dokumentierten Ereignissen die Kommunikation sowie Teile elektronischer Systeme, wobei inzwischen von anomalen Faktoren innerhalb der Applikation der EloKa-Vorrichtungen ausgegangen wird. Mitunter fielen Funkwellenkommunikation und im Zuge der Tarnkappe SCP-XXX-DEs waren Radar- und Sonaranlagen unbrauchbar. SCP-XXX-DE-B entledigte sich den letalen und nicht-letalen Abwehrvorrichtungen des Zielschiffes, so dass der Enterversuch durchgeführt werden konnte. Bei den infanteristischen Piraten handelte es sich um eine asymmetrische Bedrohung, in den Aspekten des Agierens mit Taktik, Organisation und Ähnlichem; Triumph über die Sicherheitskörper wurde mit infantilen Vorgehensweisen, wie brutaler Gewalt, quantitativer Überlegenheit und Rücksichtslosigkeit gegenüber eigenen Verlusten, erarbeitet. Insgesamt kamen bei dem Vorfall vierzehn Foundation-Mitarbeiter und zweiundzwanzig Aggressoren um. Untersuchungen der Forensik ordneten die verwendeten Hand- und Faustfeuerwaffen veralteten Modellen eines Gewehrtyps aus den Werkshallen Raptor Tec. Industries zu; die Demographie der terminierten Interessenpersonen verteilte sich ungleichmäßig auf südafrikanische, mexikanische und arabische Ethnien, ebenso waren aber auch Italiener, Deutsche und Norwegische unter den Opfern. Es wurde bei der anschließenden Säuberung ein Verletzter geborgen und stabilisiert. Ein Berlin-Klasse Versorgungsschiff suchte das attackierte Wasserfahrzeug auf und nahm die überlebende Besatzung auf sowie den Inhaftierten; er wurde im Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) des Berlin-Klasse-Schiffes stabilisiert. Nachdem er halbwegs genesen war und ansprechbar wurde, wurden Verhöre initiiert (siehe.: Verhörbericht_B-E4)
Interviewer: Dr. Laura Fried; Dipl. rer. com. Hans Grönemeyer.
Verhörter: Azul ████ (20), männlich, mittelafrikanischer Abstammung.
Datum: 07.07.2016
Bemerkung: Das Subjekt wurde mittels Handschellen an seinen Stuhl fixiert, des Weiteren befindet sich ein mit einer Taserpistole ausgestattetes Mitglied der Sicherheit im Raum. Diese Maßnahmen wurde aufgrund von gewalttätigem Verhalten gegenüber Personal sowie mehrfach vereitelter Fluchtversuche getroffen. Es herrschte eine leichte Sprachbarriere.
Dr. Fried: Einen guten Tag wünsch ich Ihnen. Ich hoffe Sie haben sich soweit erholt.
Das Subjekt schweigt.
Dr. Fried: Gut, ich müsste Ihnen dann ein paar Fragen stellen.
Der Verhörte wendet seinen Blick ab.
Dr. Fried: Ich werte dies als ein "ja". Wie ist Ihr Name?
Schweigen.
Dr. Fried: Wie heißen Sie?
Schweigen. Es vergehen zwei Minuten.
Dr. Fried: Verstehen Sie mich überhaupt? [Zu Dipl. Grönemeyer] Die Ärzte versicherten mir, er habe Bruchteile Deutsch und Englisch anwenden können.
Dipl. Grönemeyer: Ich glaube viel mehr, er verweigert die Aussage.
Dr. Fried: What's your name? (dt.: Wie ist Ihr Name?)
Schweigen.
Dipl. Grönemeyer: Schaut auf sein elektronisches Wörterbuch. Kako se zoveš? (dt.: Wie heißen Sie?)
Schweigen.
Dr. Fried: Ich frage noch ein aller letztes Mal, ansonsten müssen wir hier andere Seiten aufziehen. Wie ist Ihr Name?
Azul: Ich Ihnen Garnichts sagen? Frau mir nix befehlen tuen? [sic!]
Dr. Fried: Wir sind uns den kulturellen Differenzen durchaus bewusst, aber hier in Deutschland herrscht Gleichberechtigung. Also, wie heißen Sie?
Schweigen und ein missbilligender Blick.
Dr. Fried: Das ist mir ja eine …
Dipl. Grönemeyer: Hier, so langsam müssten wir aber an Antworten kommen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, hier wie gesittete Menschen aus der Situation zu gehen, oder es wird unschön … für Sie. Also, Name?
Azul: Ich Ihnen garnix verraten. [Sic!]
Dr. Fried: Gut, mir reist der Geduldsfaden. Ich tue das jetzt ehrlich ungern, aber Sie lassen mir leider keine Wahl. Zeigt dem Subjekt das warheitserzwingende memetische Agenz ██████ auf ihrem Tablet Wie ist Ihr Name?
Azul: Azul ████.
Dr. Fried: Na geht doch … Wie alt sind Sie und woher kommen Sie?
Azul: Zwanzig Jahre und aus ████████.
Dr. Fried: Woher wissen Sie von der Foundation?
Azul: Was Foundation? … Raus aus meinem Kopf, ████!
Dr. Fried: Allmählich nehme ich's persönlich … Ich werd' höchst selbst dafür sorgen, dass Sie hier die Orange Karte ziehen, also zügeln Sie gefälligst Ihre Zunge!
Dipl. Grönemeyer: Rufen Sie sich zur Raison, Doktor!
Azul: Was Foundation ist? [sic!]
Dipl. Grönemeyer: Das sind wir. Die Schiffe, die Sie und Ihre Kompagnons überfallen haben.
Azul: Ah, von unseren Versorgern?
Dr. Fried: Wer sind "Ihre Versorger"?
Azul: Die … die uns fliegendes Schiff gaben … und Waffen. Die Dino-Menschen …
Dr. Fried: [Zu Dipl. Grönemeyer] "Dino-Menschen"?
Grönemeyer zuckt mit den Schultern.
Dr. Fried: Wer sind die "Dino-Menschen"?
Azul: Die, mit dem roten Dino-Kopf.
Dipl. Grönemeyer: Ich glaube, er umschreibt Raptor Tec. mithilfe des Logos. Wie haben Sie die "Dino-Menschen" kennen gelernt?
Azul: Sie versprachen uns Hilfe.
Dr. Fried: Sie meinen Ihre Komplizen?
Azul: Mei' Familie. [sic!]
Dr. Fried: Oh … ehm … schluckt Was ist denn mit Ihrer Familie?
Azul: Sie leiden großen, großen Hunger. Ich sie nicht ernähren können [sic!]. So ich wurde Pirat, überfiel Schiffe. Klaute Ware. Machte Geld. Irgendwann trat ein Mann in unsere Mitte. Er versprach uns Geld und Waffen und ein Schiff, wenn wir …
Dr. Fried: Wenn Sie?
Azul: Ich haben Angst … [sic!]
Dr. Fried: Alles in Ordnung. Sie befinden sich an einem wohl der am besten gesicherten Orte in der Umgebung. Sie brauchen keine Angst zu haben. Schaut mitleidig auf das Tablet, auf dem die D-Klasse-Personalie des Subjektes bereits ausliegt.
Azul: Sie überall. Ihre Augen überall! Unsichtbare Mörder! Hyperventiliert [sic!]
Dipl. Grönemeyer: Es ist alles gut. Sie sind in Sicherheit. Da, sehen Sie denn Wachposten; der wird Sie beschützten. Frau Doktor Fried und ich sind ja auch noch da.
Der Wachmann setzt eine freundliche Attitüde auf.
Azul: Wenn wir stehlen seltsame Dinge aus die Schiffen, die die Dino-Menschen uns zeigten. Wenn wir tuen, was sie sagen, dann wir bekommen fliegendes Schiff, Waffen und Geld. [sic!]
Dr. Fried: [Zu Dipl. Grönemeyer] Also haben wir es hier mit einer modernen Freibeuterei zu tuen.
Dipl. Grönemeyer: Wo haben Sie das Raubgut hinbringen müssen?
Azul: Das fliegende Schiff sprach mit uns. Es fährt allein, es schießt oft allein. Wir nur haben geentert. Verloren viele bekannte Gesichter dabei. [sic!]
Dr. Fried: Wo haben Sie das Gestohlene hingebracht?
Azul: Piraterie für uns durften wir machen und Diebesgut behalten, auch das von den Zielen der Dino-Menschen. Nur die seltsamen Dinge mussten wir zu ████████ bringen, wo die Dino-Menschen es abholten. Aber sie wollten oft nur, dass Wasser rot wird. [sic!]
Dipl. Grönemeyer: Oh, das ist wichtig!
Dr. Fried: Warum haben "die Dino-Menschen" gerade Statisten — eh Entschuldigung — Sie auserkoren, anstatt ihre eigenen Leute oder … nun ja, Roboter?
Azul: Fängt hysterisch an zu lachen Weil, wir für sie wertlos sind! Wir sind billiger als es ihre Maschinen je sein könnten. Ersetzbarer. Das Schiff kann fliehen und sich verteidigen, das, was entert, hat weniger gute Chancen …
Dr. Fried: Wissen Sie etwas über das Motiv der "Dino-Menschen"?
Azul: Vergeltung …
Dipl. Grönemeyer: Na gut, das ergibt Sinn … auf die eine Art … irgendwie … Bin da nicht ganz so belesen, muss ich zugeben.
Azul: Raus aus meinem Kopf!
Dipl. Grönemeyer: Oh, ich nehme an, die Wirkung lässt nach.
Azul: Schweine, verdammte Schweine! Lasst mich. Wendet seinen Blick von der Agenz vollständig ab.
Dr. Fried: Wir sollten eh erstmal das Wichtigste zu Tage gefördert haben.
Die Foundation-Mitarbeiter stehen auf und verlassen den Raum. Als Dr. Fried als letzte den Raum verlassen will:
Azul: Werde ich sterben?
Dr. Fried: Nein. Setzt eine Attitüde auf und kreuzt die Finger hinter ihrem Rücken. Schluckt.
Abschließende Bemerkung: Kurz nachdem das Verhör beendet war, stellte das Subjekt Anfrage, seine Familie sprechen zu dürfen; der Antrag wurde aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt der Erreichbarkeit der gewünschten Individuen, abgelehnt. Es wurde wie von den Zuständigen beschlossen, zum Klasse-D-Personal degradiert und verstarb innerhalb dieses Postens vier Monate später bei einem Versuch an SCP-███-DE. Das Subjekt stellte keine informationelle Bedeutung mehr da, was zu dem Schritt bewegte. Durch die Aussagen des Subjektes wurde eruiert, dass es sich bei den SCP-XXX-DE-B Ereignissen um Angriffe seitens moderner Freibeuter unter der Krone Raptor Tec. Industries handle. Die genaue Intention hinter den Angriffen, der Verwendung von Piraten und Söldnern, anstatt anderer, effektiverer Personalien und/oder Mittel sowie der Grund der Begierde nach dem minderanomalen Objekte AO-███7DE sind bislang unbekannt und der Verhörte konnte keine Auskunft darüber geben.
Foundationteams wurden entsandt, um die von dem Subjekt angegebene Übergabestelle auf Aktivitäten zu untersuchen.
Einsatzbericht Resümee SCP-XXX-DE_E7: Vom 23.08.2016 bis einschließlich dem 21.09.2016 wurden zwölf Foundation-Schiffe, dreiundzwanzig Flugzeuge und acht U-Boote sowie ein von der US-amerikanischen Foundation geliehener Flugzeugträger unter der Flagge der temporären MTF DE7-𝔔 ,,Ecranojäger" in das Gebiet geschickt, das von dem verhörten Freibeuter als Übergabepunkt angegeben wurde, um SCP-XXX-DE-B ausfindig zu machen. Es sei angemerkt, dass der Ort des Kontaktverlust zum Seefernaufklärer "Stockente-3" innerhalb des angegebenen Radius lag. Das Gebiet wurde in einem 200 km Umkreis über vier Wochen lang abgekämmt, jedoch wurde keine Spur von dem fahndeten Objekt oder den dazugehörigen Subjekten gefunden. Als Tarngeschichte wurde eine Militärübung der NATO publiziert und die entsprechenden Organe der Vereinigung deskreditiert, sodass der Schleier aufrecht erhalten werden konnte. Die Aktion erwies sich jedoch als kostspielig, was an der Summe von 186.000.000 € festgemacht wurde. Alle externen Marinearbeiter wurde daraufhin, wenn vonnöten, amnesiziert.
Schlusswort: Der Konsens nimmt an, dass Raptor Tec. Industrie entweder dem Objekt seiner Begierde habhaft wurde, die Aktion ein kurzlebiger Rachefeldzug gegen die Foundation war, oder dass dies eine Testphase vor der Marktreife SCP-XXX-DE-Bs war. Seit Jahresende 2016 gingen keine weiteren Meldungen über SCP-XXX-DE-B ein, der Alarmstatus wurde darauf reagierend gesengt.
Vom Schreibtisch des O4-1
Seit ungefähr sechs Jahren schon gibt es keinerlei Neuigkeiten über SCP-XXX-DE-B. In Anbetracht dieser nichtssagenden Tatsache können wir erst einmal ausatmen, was uns aber nicht dazu verleiten sollte, unvorsichtig zu werden. Wieder einmal haben wir erlebt, was sich anbahnen kann, wenn wir uns Feinde in der anomalen Welt machen.
Dieser Fall ist höchst ungewöhnlich: Uns ist keine mögliche Muse hinter den genauen Taten Raptor Tec. Industries bekannt. Weder haben wir einen wirklich belegbaren Ansatz noch haben wir einen blassen Schimmer, weshalb gerade Externe angeworben wurden — aber dies ist nicht das Haupttema dieses Schlusswortes. Viel mehr — in Gänze — macht mir Sorgen, dass sich R.T.I. derart untypisch verhalten hat. Es steigen in mir wahrlich Zweifel auf, ob nicht doch eine Drittpartei etwas Geld über hatte. Selbst die Vorstellung, dass R.T.I. einen solchen Aufwand für AO-███7DE auf sich gebürdet hat, erschließt sich mir nicht wirklich. Ich will noch pointieren, dass ich mich erst seit Kurzem und somit ungenügend mit diesem Fall befasst habe, aber bislang reimt es sich hier für meine Begriffe unsauber. Abseits der akademischen Teile dieser SCP-Akte wollte ich mein Brainstorming kurz darlegen.
Aber genug dieser Duselein. Mit einem Quorum von 9/13 hat das Direktionsgremium entschieden, die in die verstärkte Seeüberwachung fließenden Mittel vorerst auf eine angemessene Höhe zu kürzen, da die von SCP-XXX-DE-B ausgehende Gefahr sich in den letzten Jahren verflüchtigte — will ich nicht sagen, wohl eher — nicht ins Rampenlicht kam.
Ich möchte aber an all die jenen appellieren, die sich ob der aktuellen Lage in Sicherheit wiegen: SCP-XXX-DE-B ist immer noch da draußen und es ist nur eine Frage der Zeit, wann, wo und wie wir wieder mit dem Objekt aneinander geraten.