"Die Karte Piri Reis"
Bewertung: 0+x
Piri_reis_harita.jpg

Die Kopie von SCP-XXX-DE im Topkapı-Palast in Istanbul

Objekt-Nr.: SCP-XXX-DE

Klassifizierung: Sicher Neutralisiert

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-XXX-DE wird momentan in einem anisoptropen Karbonfaserkoffer1 der Maße 1 x 1 x 0,5 Meter in Standort-DE19 in einem Lagerungssektor verwahrt. Der Karbonfaserkoffer ist mit einem Codeschloss gesichert. Der dazugehörige Code ist 12-stellig und obliegt der Geheimhaltungsstufe 2/XXX-DE, die nur vom zustöndigen Restaurator vergeben werden kann. Das Innere des Koffers ist mit Polyester ausgekleidet.

Das Objekt muss lichtgeschützt und bei einer Temperatur von 14 bis 16 C° gelagert werden. Es ist nur gestattet, das Objekt aus dem Koffer zu entnehmen, wenn es für Versuche gebraucht wird, oder vom Restaurator überprüft oder restauriert wird. Versuche sind vom zuständigen Restaurator aufgrund einer möglichen Beschädigung des Objektes vorher genehmigen zu lassen.

Da SCP-XXX-DE im Vorfall XXX-DE-2502 zerstört wurde und Restaurationsversuche mit den Überresten des Objektes nicht möglich sind, sind keinerlei Sicherheitsmaßnahmen mehr nötig. Die Überreste des zerstörten SCP-XXX-DE werden seit dem 29.06.2019 als Beweisstück der Vorfallsakte "Piri Reis" XXX-DE-2502 in Standort-DE2 verwahrt. Sollte ein weiteres Objekt dieses Typs gefunden werden, ist dieses unter SCP-XXX-DE-01 zu klassifizieren und unter den gleichen Sicherheitsmaßnahmen, die bereits bei SCP-XXX-DE angewendet worden sind, zu lagern.

Beschreibung: Bei SCP-XXX-DE handelt es sich um ein Stück Pergament aus Kamelhaut, dessen Alter sich mittels Radiokarbonmethode bis in das Jahr 1512 zurückberechnen lässt. Es ist etwa 50 x 25 Zentimeter groß und wiegt etwa 20 Gramm.

Beim Objekt handelt es sich um die "Karte des Piri Reis", eine Karte, die angeblich der osmanische Admiral Piri Reis auf seinen Seefahrten mitgeführt haben soll, und bereits äußerst detailreich Teile der Küste der Antarktis zeigt, obwohl diese zum Zeitpunkt der Herstellung der Karte weder erreichbar, noch vermessbar war. Bei dem Objekt, das heute im Topkapı-Palast in Istanbul ausgestellt wird, handelt es sich um eine Kopie, angefertigt von einem "Piri ben Hadji Mohammed", einem angeblichen Neffen von Piri Reis, in der heutigen Region Gallipoli.

Wenn eine Person sich das Objekt ohne Gedanken an einen bestimmten Ort oder ein Wunschobjekt anschaut, ist eine Weltkarte, wie sie auch auf der Kopie im Topkapı-Palast zu sehen ist, gezeigt. Konzentriert sich besagte Person jedoch auf einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Wunschobjekt, beziehungsweise einen speziellen Wunsch, verläuft die Farbe und erzeugt das Bild des Ortes, an den man gedacht hat oder an dem das Wunschobjekt zu finden ist. Hierbei sind ebenfalls moderne Wege, Wasserstraßen und Landesgrenzen implementiert, die nicht angezeigt werden, wenn das Objekt nur die normale Weltkarte anzeigt. Umstehende, die sich die Karte anschauen, während sie benutzt wird, sehen ebenfalls nur die Weltkarte, unabhängig dessen, an was sie denken. Nach dem Farbverlauf und beim Zeigen einer neuen Karte behält das Objekt jedoch die stilistischen Merkmale der standardmäßig angezeigten Weltkarte.

Das Objekt kann keine belebten Objekte verfolgen. Wenn der Betrachter statt an ein Wunschobjekt oder einen Ort an ein Lebewesen oder eine bestimmte Person denkt, entsteht kein neues Kartenbild, sondern das bisherige Bild verläuft in die Weltkarte, sofern diese nicht bereits abgebildet ist. Jedoch wurde bei Versuchen festgestellt, dass die Karte in der Lage ist, verstorbene Lebewesen aufzuspüren. Als "lebendig" gilt in diesem Zusammenhang das Subjekt, sobald es ein funktionstüchtiges Gehirn besitzt. Sollte ein Hirntod beim Objekt eingetreten sein, ist dieses ebenfalls aufspürbar. Weshalb das Objekt nicht dazu in der Lage ist, lebendige Wesen und Personen aufzuspüren ist nicht vollständig geklärt worden, jedoch geht Dr. Wallland, der an der Forschung auf diesem Gebiet maßgeblich beteiligt war, davon aus, dass es möglicherweise mit elektrischen Impulsen im Gehirn zusammenhängt, die das Aufpüren durch SCP-XXX-DE blockieren. Diese Annahme beruht auf einer Beobachtung vom 07.01.2016, an dem bei einem Versuch beobachtet wurde, das Orte mit gebündeltem elektrischen Vorkommen teils verzerrt oder gar nicht durch das Obejkt dargestellt wird. Genauere Forschungen hierzu waren geplant, konnten jedoch nicht durchgeführt werden, bevor das Objekt neutralisiert wurde.

Die Detailtreue des vom Objekt angezeigten Ortes hängt davon ab, wie gut der Betrachter den Ort kennt. Je besser der Betrachter sich an den Ort erinnert, desto detailreicher ist die abgebildete Karte des Ortes. Hierbei ist es irrelevant, ob der Betrachter den Ort von Karten kennt, oder selbst schon an diesem Ort war. In beiden Fällen entnimmt die Karte die Informationen aus den Gedanken des Betrachters und formt damit eine entsprechende Karte des Ortes. Da das Objekt jedoch weder Zeichen von Intelligenz, noch von Leben gezeigt hat, ist es bisher nicht möglich zu identifizieren, wie die Karte sich die Informationen aus den Gedanken der Betrachter entnimmt.

Sollte der Betrachter, während er SCP-XXX-DE verwendet, neue Details über den entsprechenden Ort erfahren, fügt das Objekt sie automatisch zur entsprechenden Karte hinzu. Dabei verläuft an der entsprechenden Stelle auf der Karte erneut die Farbe und aus der verlaufenen Farbe formt sich das neue Detail auf der Karte.

Das Betrachten und Verwenden beherbergt keinerlei Gefahr für den Benutzer, jedoch führt ein übermäßiger Gebrauch durch Ansehen des Objektes zu Schäden an der Karte. Diese sind jedoch nicht Folge einer direkten Fremdeinwirkung. Schäden am Objekt können zwar restauriert werden, was jedoch aufgrund der benötigten Materialien und dem anspruchsvollen Verfahren zeit- und kostenintensiv ist. Ein Gebrauch der länger als fünf (5) Minuten am Stück andauert ist unter normalen Umständen strikt untersagt. Sollte ein längerer Gebrauch notwendig sein, muss dieser vorher vom zuständigen Restaurator schriftlich genehmigt werden. Wodurch diese Schäden auftreten ist nicht bekannt, jedoch konnte eine physische Interaktion mit dem Objekt als Schadensquelle ausgeschlossen werden.

Nachtrag, 26.06.2016: Restaurator Schmidt bestätigte am 26.06.2016, dass die Zerstörung von SCP-XXX-DE irreversibel ist und dessen Überreste keine anomalen Effekte zeigen. Es wurde in Folge dessen angeordnet, die Überreste an Standort-DE2 zu verlegen und als Beweismittel der Vorfallsakte "Piri Reis" XXX-DE-2502 zu lagern.


Sofern nicht anders angegeben, steht der Inhalt dieser Seite unter Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 License