SCP-XXX-DE Verdorbene Fleischeslust

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Objekt-Nr.: SCP-XXX-DE

Klassifizierung: Keter Euclid Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-XXX-DE-A ist in einer einfachen Standardzelle im Standort-DE-17 unterzubringen. Es ist darauf zu achten, dass das Subjekt in einem rein veganen Umfeld unterzubringen ist, d.h. dass weder die Verpflegung, noch Kleidung oder irgendwelche Objekte in seiner Verwahreinheit tierische Bestandteile beinhalten dürfen. SCP-XXX-DE-A befindet sich zur Zeit im Komazentrum der Krankenstation im Standort-DE-17. Bis auf tägliche Zustandsuntersuchungen sowie weitere Lebenserhaltungsmaßnahmen sind keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen notwendig.

Personal, welches von den Wirkungen von SCP-XXX-DE betroffen ist, ist in einem gesonderten Aufenthaltsbereich unterzubringen, wobei darauf zu achten ist, dass alle sich dort befindlichen Mitarbeiter einen rein veganen Lebensstil führen, was sowohl die Ernährung als auch die Verwendung anderer Produkte wie etwa Kleidung oder Pflegemittel umfasst. Außerhalb von Tests ist es nicht gestattet, betroffene Subjekte mit Produkten, die tierische Inhaltsstoffe enthalten, in Verbindung zu bringen.

Da SCP-XXX-DE-A aufgrund der Eindämmung durch die Foundation nicht mehr in der Lage ist, an die benötigten Zutaten zu kommen, um SCP-XXX-DE herzustellen, ist SCP-XXX-DE als "Sicher" zu klassifizieren, solange das Subjekt in der Verwahrung bleibt.

Beschreibung: SCP-XXX-DE ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gerichte, die von SCP-XXX-DE-A zubereitet wurden und von nicht veganer Natur sind. Auffällig bei diesen Gerichten ist, dass sie aus extremen Mengen von Fleisch und/oder anderen tierischen Produkten zu bestehen scheinen. Beispiele hierfür sind Steaks mit in Butterschmalz gebratenen Speckkartoffeln und deftiger Bratensoße, BBQ-Burger mit extra Käse und Bacon serviert mit Pommes mit Chili con Carne, Fisch- und Meerestierplatten oder Eierkuchen mit Eierlikörsahne und Honig.

Die angeblich tierischen Anteile von SCP-XXX-DE unterscheiden sich weder augenscheinlich noch vom Geruch, Konsistenz oder Geschmack von gleichen Gerichten ohne anomale Eigenschaften. Biochemische Untersuchungen ergaben jedoch, dass diese Komponenten aus verschiedenen Pilzen zusammengesetzt sind. Zum Zeitpunkt dieses Dokumentes konnten Genspuren von 23 bisher unbekannten Pilzsorten identifiziert werden. Bei den veganen Gerichten und den rein pflanzlichen Komponenten der anderen Gerichte, etwa den Salatbeilagen und dem selbstgebackenen Brot, konnten keinerlei Unterschiede zu gewöhnlichen Speisen festgestellt werden.

Der anomale Effekt von SCP-XXX-DE tritt ein, nachdem ein Subjekt es konsumiert hat. Kurz nach dem Konsum von SCP-XXX-DE erleiden betroffene Subjekte starke Halluzinationen, die in einer Verbindung zu dem Gericht stehen, dass sie gerade konsumiert hatten. Diese Halluzinationen werden als stark verstörend, erschreckend, grausig und alptraumhaft beschrieben und beinhalteten größtenteils lebende Kadaver von den Tieren, die sie angeblich gerade konsumiert haben sollen. Eine Testperson, die zum Beispiel ein vermeitliches Rindersteak konsumiert hat, sieht den wandelnden, zerfetzten Kadaver einer Kuh, der diese Person permanent anstarrt und dabei röchelnde Geräusche von sich gibt.

Subjekte reagieren größtenteils extrem verängstigt oder panisch auf diese Visionen und versuchen, diesen zu entkommen, sich vor diesen zu verstecken oder sie abzuwehren. Einige fallen in einen kakophonischen Zustand oder erleiden einen Herzinfarkt aufgrund des extremen Stresslevels. Betäubungsmittel und Beruhigungsmittel zeigen im Anschluss kaum eine Wirkung. Die Halluzinationen enden meistens, sobald die konsumierte Nahrung verdaut wurde. Ein späterer Konsum oder direkter Kontakt mit tierisch verabeiteten Produkten, lässt erneute oder verstärke Halluzinationen aufkommen.

Zunächst wurde angenommen, dass dieser Effekt nur beim Konsum tierischer Produkte auftritt. Spätere Untersuchungen und Tests ergaben jedoch, dass der Effekt auch auftritt, wenn Subjekte anderweitig in Kontakt mit verarbeiteten tierischen Produkten kommen, etwa in Form von Parfum oder medizinischen Salben, Accessoires oder Kleidung, die aus Leder oder Pelz besteht. Ein Kontakt mit lebenden Tieren, z.B. beim Streicheln, löst jedoch den Effekt nicht aus.

Dieser Effekt ist permanent und zum aktuellen Zeitpunkt konnte keine Methode entwickelt werden, diesen rückgängig zu machen. Die betroffenen Subjekte entwickeln aufgrund des Effektes einen starken Ekel gegenüber allen tierischen Produkten und stellen meist ihren Lebensstil zu einer rein veganen Lebensweise um. Aufgrund der rein veganen Lebensweise und den daraus resultierenden Mangel bestimmter Nährstoffe sind sie auf Ergänzungsmittel angewiesen, deren Dosierung sich jedoch nicht von der gewöhnlicher Veganer unterscheidet.

Bei SCP-XXX-DE-A handelt es sich um Carlos Rubens, einem 24-jährigen ehemaligen Leiter und Chefkoch eines Restaurants. Interviews ergaben, dass er vor der Gründung des Restaurants zwei Jahre lang Mitglied des „Zirkels der Neodruiden“ war, einer kleine Gruppe von radikalen jungen Umweltschützern, die mit pseudo-okkulten Mitteln den extremistischen Tierschutz unterstützen wollen, jedoch aufgrund mangelnder Organisation, fehlender Ressourcen und Unerfahrenheit in Thaumartugie kaum nennenswerte Erfolge erzielen konnten.

SCP-XXX-DE-A gilt als Erschaffer von SCP-XXX-DE. Weder zum Ursprung der benötigten Zutaten noch zur Art der Zubereitung machte es bisher irgendwelche Angaben. Als Grund gab es an, dass dies ein "Betriebsgeheimnis" sei und das "kein Koch, der was auf sich hält, seine Geheimnisse verraten würde". Versuche, ihn durch Überredung, Androhung oder Durchführung von Disziplarmaßnahmen, dazu zu bringen, Aussagen diesbezüglich zu machen, sind bisher ohne Erfolg verlaufen. Der Einsatz von anomalen Methoden wird derzeit vom Ethik-Komitee geprüft.

Entdeckung: Die Foundation wurde das erste mal auf SCP-XXX-DE und SCP-XXX-DE-A aufmerksam, als es an 05.06.2017 im Restaurant ████████████ in ████████████, Baden-Württemberg, zu einem schweren Panikausbruch bei mehreren Gästen im Restaurant kam, welcher zu mehreren Verletzten und schweren Sachschäden im Restaurant selbst und im näheren Umkreis führte. Die eintreffende Polizei, unter denen sich auch zwei Agenten der Foundation befanden, konnten diese eindämmen und die panischen Angreifer in Gewahrsam nehmen. Spätere Befragungen der anwesenden Besucher ergaben, dass die Besucher, die in Panik geraten waren, vorher Fleisch oder Fisch konsumiert hatten. Das Personal gab an, dass die betroffenen Gerichte von dem Koch Carlos Rubens, welcher zu diesem Zeitpunkt erst vor ein paar Tagen eingestellt wurde, zubereitet waren. Dieser war jedoch aus der Küche verschwunden, nachdem die ersten Ausbrüche anfingen und der Restaurantleiter die Polizei benachrichtigt hatte. Eine Nachverfolgung von Herrn Rubens blieb erfolglos. Die Wohnung, in die Herr Rubens vor dem Vorfall wohnte, war seit einer Woche leerstehend gewesen, ohne dass er dies irgendwen gemeldet hatte.

Proben der Speisereste ergaben, dass die angeblichen fleischichen Bestandteile, ähnlich wie SCP-XXX-DE, aus Pilzen bestehen, jedoch aus weniger Pilzsorten als bei SCP-XXX-DE. Da die Proben weniger Pilze beinhalteten, die angegebenen Visionen nicht so stark ausgeprägt waren und sich der Großteil der Gäste nach der Einnahme von Amnesika normalisierte, ohne dass die Visionen wiederkehrten, wird heute angenommen, dass es sich bei den damaligen Speisen um erste Prototypen von SCP-XXX-DE handelte. Auch waren nur Fleisch- und Fischgerichte betroffen gewesen, jedoch keine anderen tierische Produkte wie Eier- oder Milchspeisen.

Nach dem Vorfall wurden die Gäste sowie das Personal mit Amnesika behandelt und der Vorfall wurde als ein Fall von einer leichten Lebensmittelvergiftung aufgrund verunreinigter tierischer Produkte getarnt. Carlos Rubens, der anschließend gesucht wurde, war untergetaucht und seine im Arbeitsvertrag angegebene Wohnadresse war nicht-existent. Fahndungen blieben ergebnislos und wurden zeitnah eingestellt. Schadensersatzansprüche konnten vor Gericht von keiner der betroffenden Personen geltend gemacht werden. Das Restaurant wurde anschließend vom Gesundheitsamt vorübergehend geschlossen.

Am 24.02.2022 gingen mehrere Berichte über einen Vorfall im an diesen Tag eröffneten Restaurant ████████████████████ in ██████████, Bayern, während der Aufnahme einer Folge von █████████████████1 bei der Foundation ein. Laut diesen Berichten sollen drei der vier Teilnehmer während des Drehtages im Restaurant plötzlich angefangen haben, Visionen von toten Tieren zu haben und in Panik geraten sein. Die betroffenen Teilnehmer wurden mit Verdacht einer potentiellen Lebensmittelvergiftung ins örtliche Krankenhaus gefahren. Die Untersuchungen der Blutwerte zeigten keinerlei Anzeichen einer Vergiftung, jedoch reagierten die betroffenen Subjekte weiterhin panisch bei jeglichem Kontakt mit Nahrung mit tierischen Inhaltsstoffen. Berichten zufolge haben die betroffenen Personen anschließend ihre eigenen Restaurants entweder verkauft oder zu einem veganen Angebot umstrukturiert.

Nach Befragungen der Betroffenen und der anderen Anwesenden sowie ihrer Amnesizierung durch als medizinisches Personal getarnte Agenten wurde das Restaurant von als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes getarnten Agenten geschlossen. Die Reste von den Tellern der betroffenen Teilnehmer sowie andere schon in der Küche zubereitete Speisen wurden konfziert und untersucht. Die Untersuchungsergebnisse sowie Versuche an D-Klasse-Personal bewiesen deren anomalen Eigenschaften. Trotz Versuche, die Pilzvorräte möglichst lange haltbar zu machen, verrotteten sämtliche beschlagnahmten Vorräte innerhalb von einen Tag nach der Entnahme und waren für weitere Untersuchungen unbrauchbar. Vergleiche des Personals mit denen des Vorfalls von 2017 bewiesen, dass es sich bei dem Restaurantbesitzer um Carlos Rubens handelte, der unter dem falschem Namen José Marnes das Restaurant eröffnete. Sämtliches Personal wurde kurz darauf festgenommen und zum Standort-DE17 überführt. Bei sämtlichem Personal handelte es sich um von SCP-XXX-DE betroffene Instanzen, die die radikalen Ansichtsweisen von SCP-XXX-DE-A teilen.

Nachtrag: Die Ergebnisse der Proben, die genommen werden konnten, bevor die beschlagnahmten SCP-XXX-DE-Proben verderben konnten, wiesen mindestens vier mutierte Arten von Schimmelpilzen auf, die ausschließlich auf Kadavern wachsen können. Sie neigen dazu, schnell zu verderben, sobald sie geerntet und zubereitet werden. Aufgrund der Weigerung von SCP-XXX-DE, eine Aussage zu tätigen, kann nicht nachgewiesen werden, wie es diese Pilze ohne Kadaver züchten konnte. Es wird jedoch stark vermutet, dass dem Subjekt dieser Fakt nicht bewusst ist, da er alles meidet, was tierischen Ursprungs ist.

Am 29.05.2022 wurde SCP-XXX-DE-A bewusstlos in seiner Eindämmungszelle vorgefunden. Laut medizinischem Bericht soll das Subjekt während der Nacht sich mehrmals den Kopf gegen die Wand geschlagen haben, bis es zu einem schweren Hirnschaden kam. Das Subjekt hatte den Suizidversuch überlebt, liegt aber zum Zeitpunkt dieses Berichtes in einem künstlichen Koma. Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht sicher, ob es dies überleben wird. Da das Subjekt aktuell nicht in der Lage ist auf irgendeine Weise zu reagieren, wurde die Sicherheitsstufe auf “Sicher” geändert.

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