Du möchtest also ein humanoides SCP-Objekt schreiben

Du möchtest also ein humanoides SCP-Objekt schreiben
Ich werde ehrlich sein: Es zu schaffen ein gutes humanoides SCP-Objekt zu schreiben ist schwer. Es ist bei einem Humanoiden leicht, Mitgefühl zu entwickeln. Sie haben ein Gesicht und (normalerweise) eigene Emotionen, manche sogar einen Charakter. Es ist sehr einfach beim schreiben zu vergessen einen Klinischen und Professionellen Ton beizubehalten. Es ist bei ihnen sehr viel wahrscheinlicher, viel weniger ausbalancierter zu sein, als jedes andere SCP-Objekt. Aus diesem Grund, werden solche Arten von SCPs, auch viel strenger bewertet als es bei einem nicht-humanoiden-Objekt der Fall wäre.
Der wichtigste Tipp den ich dir geben kann ist folgender: Schreibe nicht über dein Humanoides SCP Objekt als wäre es eine Person. Es gibt einen Grund warum es Humanoides-SCP-Objekt genannt wird. Auch wenn eine der Nachfolgenden Regeln dieses Artikels nicht hundertprozentig eingehalten wird, kann dein SCP trotzdem funktionieren, wenn du dich nur streng an diese eine Regel hältst. Wenn du dafür ein gutes Beispiel sehen willst, ist SCP-890 dein Mann(-förmiges Ding).
Das bedeutet allerdings nicht, dass das SCP an sich keinen Charakter, Gefühle oder generell einen gesunden Menschenverstand haben kann solange es ausreichend gut-gewillt ist (immerhin ist die Fundation nicht unnötig grausam). Es ist nur wichtig dass du im Hinterkopf hast, dass dein SCP Artikel nichts anderes ist, als eine wissenschaftliche Dokumentation des jeweiligen Objektes. Wenn du aus deinem SCP etwas machen möchtest bei dem der Leser mitfühlen kann, schreibe dieses so, dass sich gerade dieser Fakt durch den kalten, objektiven Schreibstil herauskristallisiert. Im besten Fall schaffst du es vielleicht sogar damit durchzukommen es so zu beschreiben als wäre es ein Tier im Zoo und du der Wärter, solange es natürlich nicht zu gefährlich ist. Beachte wie ich es hier als Es beschreibe und nicht als Er oder Sie und ich empfehle aufs schärfste, dass du das genauso machst.(Ausnahme: SCP-029 kommt damit weg geschlechtsspezifische Beschreibungen zu benutzen da es komplett unsympathisch rüberkommt.)
Weiterführend, da dein SCP-Objekt keine Person ist, sollte es in offiziellen Dokumenten immer mit seiner offiziellen Nummerierung bezeichnet werden und nicht mit Namen oder selbst gewähltem Spitznamen, da wie es selbst genannt werden will im Normalfall generell keine Rolle spielt. In manchen Situationen ist es für Angestellte möglicherweise angebracht das SCP-Objekt, im direkten Umgang, mit dessen Namen anzusprechen (z.B. hat SCP-811 keine sehr guten Sprachkenntnisse und die Nutzung eines Namens, welchen es schon als seinen eigenen erkennt, vereinfacht die Kommunikation erheblich), aber die Begründung: Es ärgert sich wenn man es mit einer Zahl anspricht , ist im Normalfall kein guter Grund dafür. Versuche außerdem lieber eine Beschreibung als einen Spitznamen für den Hauptlisten Titel zu finden (z.B. Lieber etwas wie Abdominal Planet, Star-Eyed-Child im Gegensatz zu etwas wie Vector).
Der zweite wichtige Punkt beim schreiben eines Humanoiden-SCP-Objektes ist das zu vermeiden, was gemeinhin auch das X-Man Syndrom‘‘ genannt wird. Als eine Grundregel: Wenn das was dein Humanoides-SCP-Objekt anomal macht, als eine willentlich steuerbare ,,Kraft‘‘ oder ,,Fähigkeit‘‘ beschrieben werden kann, solltest du im Normalfall nochmal komplett neu anfangen. Einfach ein paar künstlich unangenehme Nachteile anzuklatschen, es hässlich zu machen und/oder ihm einen schlechten Charakter zu geben, macht es auch nicht besser. Um einen weisen Mann zu zitieren den ich kenne und in manchen Beziehungen bewundere:
[Lass mich dir eine Geschichte erzählen.
Einst wollte ein reicher Mann das Zuhause eines armen Verwandten besuchen, welcher im Ghetto lebte. Er zog seinen besten Anzug an, denn wenn du zu jemandem eingeladen bist, ist es höflich sich schick zu machen, nicht wahr? Als er zu dem Haus ging, wurde er angegriffen und ausgeraubt, denn er sah aus als hätte er Geld.
Als er das nächste Mal zu Besuch war, zog er ebenfalls seinen besten Anzug an, allerdings beschmierte er sich auch mit schlamm und riss sich einen Ärmel ab um etwas armseliger zu wirken. Zu seiner Überraschung, wurde er aber wieder ausgeraubt, denn obwohl er ärmer wirkte als zuvor, wirkte er trotzdem um einiges wohlhabender, als jeder andere um ihn herum.
Etwas Fantastisches zu verbergen indem man es künstlich hässlich, unglücklich, schmerzhaft oder sonst irgendwas macht, funktioniert einfach nicht. Um ehrlich zu sein, zeugt das einfach nur von einer entsetzlich schlechten Schreibtechnik. Wenn du dir einen Charakter mit einer Zauberkraft ausdenkst, spielt es keine Rolle wie schrecklich und grausam du sein Leben gestaltest, es bleibt immer noch ein Zauberer.]
Oder, um es zusammenzufassen, ein X-Man der ein Arschloch ist, behindert, und jedes Mal extrem laut furzt wenn er seine Kraft benutzt, ist immer noch ein X-Man. (Die Ausnahme: SCP-353 hat versucht ein Super-Bösewicht wie einer im Marvel Universum zu sein, was von der Fundation allerdings sofort brutal mit Amnestiken und strengen Sicherheitsvorkehrungen unterbunden wurde) Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Anomalität deines humanoiden SCPs keine Nachteile haben sollte, ganz im Gegenteil sogar, ein großer Part im schreiben eines humanoiden SCPs ist es, dem Leser das Gefühl von :
Armes [Hier SCP-Namen einfügen], Zum Glück bin ich nicht der Typ‘‘ zu vermitteln.
Es sind bisher zwei Worte gefallen, die die zweite Regel besser beschreiben als der komplette Artikel bisher.
Das erste ist ,,willentlich‘‘. Der Fakt der in den meisten Fällen einen Fall von ,,X-Man‘‘ Syndrom aufbaut oder entschärft, ist die frage, ob das auftreten des Anomalen Effekts willentlich vom SCP gesteuert werden kann. SCP-590s Effekt zum Beispiel tritt immer auf wenn es ein anderes Menschliches Wesen berührt, ob es das nun will oder nicht. Und die Fundation nutzt diese Tatsache natürlich schamlos aus. Mr.Deeds ist zwar unglaublich mächtig im schieren Spektrum seiner Fähigkeiten, hat allerdings keinen eigenen Willen und ist immer an den gebunden, der seine Glocke läutet. SCP-027-2 ist eher das Opfer seines anomalen Effekts als der Meister, genauso wie SCP-273, SCP-817 und SCP-507 auf welches wir später nochmal tiefer eingehen.
Das zweite ist ,,künstlich‘‘. Jedweder böse Nachteil oder schreckliche Hintergrundgeschichte die du deinem SCP verleihen möchtest, sollte tief in dessen Hintergrund verwurzelt sein, am besten in einem Weg der logisch und unter Anbetracht des Geschehens Sinn ergibt, anstatt einfach nur deshalb angeklatscht zu werden damit die Fundation überhaupt eine Chance hat. Man kann es am besten damit vergleichen, dass man seinen Hauptcharakteren ebenfalls niemals eine Charakterschwäche geben sollte wie ,,zu nett‘‘ oder ,,tollpatschig‘‘ zu sein, außer sie machen dadurch große Fehler wie zum Beispiel den Bösewicht entkommen zu lassen, was sich später rächt, oder im kritischen Moment zu versagen wodurch jemand unschuldiges verletzt wird. Ich bin mir nicht sicher wie ich das besser beschreiben sollte, also springe ich direkt zu den Beispielen: SCP-116 hat einen fantastischen Selbstheilfaktor……. aber es hat keine Gelenke und kann sich nicht bewegen ohne sich seine fragilen Knochen zu brechen, was wiederum eine Kommunikation verhindert, da es währenddessen durchgehend starke schmerzen hat. SCP-166 ist ein Sukkubus dessen Kraft ihr große Kontrolle über Männer verleiht…. aaaber sie ist auch eine Nonne, hasst sich selbst und ihre Haut ist so sensibel, dass das Einfache tragen von Kleidung schon Blutergüsse verursacht. SCP-187 kann den Zustand von Dingen in der nahen Zukunft sehen…. Wird dadurch aber langsam wahnsinnig durch das was sie sieht und muss eine Augenbinde beim essen tragen da sie währenddessen ständig vor Augen hat was am anderen Ende wieder herauskommt. Außerdem wird sie von der Fundation in Handschellen gelegt, damit sie sich nicht ihre eigenen Augen herauskratzt.
Der dritte Teil den ich ansprechen möchte, und dieser Teil ist wichtig für jedes SCP aber viel leichter falschzumachen bei Zeugs mit Selbstwahrnehmung, ist, dass die Fundation kein Hotel ist. Die Fundation ist nicht da um dein armes SCP-Objekt zu massieren während es am Strand Martinis schlürft und darüber nachdenkt wie süß SCP-105 doch ist. Wir sichern. Wir dämmen ein. Wir beschützen. SCP Objekte sollten niemals Kontakt mir der Außenwelt gestattet werden, denn dies ist eine Sicherheitslücke. SCP-Objekte sollten nicht außerhalb ihrer Eindämmungszelle gestattet werden wenn sie grade nicht transportiert werden und sollten keinen Zugang zu anderen SCP-Objekten haben, denn das ist ein Eindämmungsversagen. SCP-Objekte die Personal angreifen, haben mit der nötigen Brutalität davon abgehalten und unterdrückt zu werden und nicht beschwichtigt, denn anders zu handeln wäre ein Versagen unseres Credos.
Natürlich sollte die Fundation das SCP stets mit dem Versorgen was es braucht, dies sollte aber auf keinen Fall damit verwechselt werden, was es möchte, besonders dann nicht wenn die Anfragen gefährlich oder unethisch sind. Die Wünsche eines friedlichen und konformen SCPs können Belohnungen darstellen, die es für bedingungslose Mitarbeit erhält. Haltet es aber bitte Harmlos und nur in angemessenen Größen. Etwas wie Schokolade, Spielzeuge und Filme, nicht Menschenfleisch, ein Schwert und eine Internetverbindung. Wenn die Kleidung des SCP nicht nicht-entfernbar ist und Das tragen von normaler Fundation Kleidung nicht zu gefährlich oder unpraktisch ist, beschreib nicht die Kleidung des SCPs, denn es wird die ganz normale Standard von der Fundation gestellte Kleidung tragen.
Für die nächsten drei Punkte, möchte ich deine Aufmerksamkeit nun auf die Berühmten Ausnahme von der Regel lenken, die nicht nur die Grenzen markieren die du nicht überschreiten darfst, sondern in deren Nähe du nicht mal kommen solltest, einfach nur deshalb, weil es sie schon einmal gab. Denk bei den Folgenden SCPs einfach daran, dass sie der jeweils höchste Maßstab des grade noch akzeptablen Maßes sind, in dem Gebiet welches sie repräsentieren. Du solltest jederzeit versuchen deine SCP weit unterhalb dieser Maßstäbe anzusiedeln.
Der erste, natürlich, ist der Abel-Maßstab. Abel oder SCP-076-2, ist gerade so mächtig wie wir erlauben und unsere aktuelle Charakter-Balance-Richtlinie. Wenn dein SCP noch mächtiger oder protagonistisch zentrierter ist als Abel, musst du dies zurückschrauben, bis dies nicht mehr der Fall ist.
Der zweite ist das, was ich den Bes-Maßstab nenne. Bes oder SCP-208 ist die Art von cooler Kumpel mit dem du gerne abhängen würdest. Er ist liebenswürdig, komplett wohlwollend, hat Heilfähigkeiten und hilft in der Krankenstation aus. Wenn er nicht einer real existierenden Folklore entspringen würde, wäre er schon bis in die Hölle und zurück gedownvoted worden. Da er aber so ist wie er ist hat er unsere: ,,Der komplett ehrliche und liebe, magische und ein bisschen verrückte coole Typ mit dem du gerne Abhängen würdest‘‘ Nische schon komplett ausgefüllt.
Der dritte ist der Dimensions-Springende-Kind-Maßstab, da SCP-507 keinen Namen hat. Der Bengel hat ein paar Besorgnis erregend niedrige Sicherheitsmaßnahmen. Er darf komplett frei herumlaufen und die Fundation hat ihm sogar eine Waffe gegeben, die Gummibälle verschießt. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens hat die Fundation ihn so dermaßen unter der Fuchtel, dass er quasi unser liebes treues Hündchen ist, welches manchmal spontan einfach in anderen Dimensionen verloren geht. Die Orte an denen er auftaucht sind das was hierbei am unheimlichsten sind, ganz ehrlich. Zweitens, die Natur seines unkontrollierbaren und spontanen Dimension springen, macht Eindämmungsbrüche nicht nur unvermeidlich, sondern regelmäßig unvermeidlich ohne seine eigene Schuld, was zur Folge hat, dass die normale Strenge der Fundation einfach nur das Leben aller Beteiligten unnötig kompliziert und Stressig macht.
Nun da alles gesagt wurde, viel Glück.

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